Verleimen mit Glutinleim…
Bis in die 50er Jahre arbeiteten die Schreiner im Stuhlbau noch ausschliesslich mit den traditionellen Haut- und Knochenleimen die warm verarbeitet wurden.
Natürlich und haltbar
Diese natürlichen Leime sind besonders bei der Verleimung von stark belasteten Holzverbindungen wie etwa bei Stühlen, den heutigen Weissleimen weit überlegen. Sie mussten jedoch gekocht und warm verarbeitet werden, da dies sehr aufwändig war, setzten sich schlussendlich die modernen aus Polyvenylacetat bestehenden Weissleime durch.
Durch die Industrialisierung im Schreinerhandwerk ging das Wissen um die Vorteile der traditionellen Leime verloren. Der wohl grösste technische Vorteil ist deren Revesibilität, diese ermöglichte es jede Verleimung durch Wärme wieder zu lösen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Glutinleime je nach Mischungsverhältniss (Haut- Knochen- oder Hasenleim) eine natürliche und haltbare Elastizität aufweisen und nicht verspröden.
Da vor allem Verbindungen bei Stühlen eine gewisse Elastizität benötigen, gibt es bis heute keine besseren Leime für diesen Einsatz. Je nach Art der Beanspruchung verwende ich natürlich auch moderne Leime, wie beispielsweise Polyurethan für Formverleimungen.
Mit Warmleim geleimte Stühle, können unter Anwendung der richtigen Technik, mit geringem Aufwand neu verleimt werden. Mit Weissleim oder wie heute in der industriellen Möbelherstellung verwendeten Heissklebern geleimte Verbindungen können nur schwer ein zweites Mal zuverlässig verleimt werden, da diese Leime die Holzporen verschliessen und danach nicht mehr entfernt werden können.
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